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Michael Stapelberg

Mögliche Mods an der „Standard”-Logitech-Maus (2008)

published 2008-09-05, last modified 2020-11-21
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…oder: Wir basteln uns aus der Logitech B69 Wheel Mouse Optical eine Silent-Maus ohne Klickgeräusch

Für ca. 12 Euro gibt’s eine simple PS/2-USB-Maus von Logitech. Dieses Modell besitze ich schon, seit es vor einigen Jahren noch 60 DM kostete, und es funktioniert wunderbar. Allerdings gibt es einige Dinge, die mich (nicht nur an dieser Maus) stören:

  • Sie klickt zu laut. Das Problem haben eigentlich alle Mäuse, allerdings hab ich das erst bei der Benutzung meines Notebooks so richtig bemerkt (beim aktuellen Trackpad gibt's auch keine Klickgeräusche).
  • Das Scrollrad bewegt sich zu schwerfällig.
  • Sie lässt sich unnötig schwer bewegen.

Glücklicherweise können wir alle genannten Punkte beheben, die einzigen Dinge, die wir dazu brauchen, sind ein Schraubenzieher (ein dünner, siehe Foto) und ein Teppichmesser.

Öffnen der Maus

Da die Maus nur zwei Schrauben enthält, können wir sie sehr schnell öffen. Dazu entfernen wir lediglich die Schraube unten an der Rückseite. Anschließend muss man das Gehäuse hinten anheben und vorne aushebeln.

Nun sieht man das Scrollrad (welches übrigens leicht in Einzelteilen herausfällt), das Kabel und die Platine selbst.

Geöffnete Maus
Geöffnete Maus

Das Scrollrad

Einzelteile des Scrollrads
Einzelteile des Scrollrads

Das Scollrad besteht aus drei Komponenten (entschuldige bitte den Verzicht auf Fachbegriffe):

  1. Dem Plastikteil (links im Bild). Hierdurch wird überhaupt das Klicken auf’s Scrollrad möglich (das Teil überträgt den Klick auf den Schalter, der unter ihm sitzt). Oben kann man übrigens Nachschmieren (im Bild sichtbar), wenn’s mit dem Scrollrad nicht mehr so gut klappt. Bei mir ist das aber in über 5 Jahren nicht nötig gewesen.
  2. Dieser Widerstand-erzeugende Draht (links unten)
  3. Das Rad selbst

Vielleicht ging es schon aus der Beschreibung hervor, jedenfalls müssen wir Teil zwei einfach ausbauen, damit sich das Scrollrad angenehm leicht drehen lässt. Wem das doch nicht gefällt: in diesem Bild sieht man, wie es wieder befestigt werden muss.

Die Schwerfälligkeit

Der obere, abgenommene Teil des Gehäuses enthält ein Gewicht, damit die Maus besser in der Hand liegt. Dieses kann man entfernen, indem man die beiden herausstehenden Plastikecken nach innen drückt und das Plastikteil dabei nach oben drückt:

Hier befindet sich das Gewicht
Unter dem Plastikteil, welches auch die Maustasten darstellt, befindet sich das Gewicht

Dieses Gewicht kann man einfach entfernen, nachdem man die Schraube gelöst hat. Nun kann man das eben abgeschraubte Plastikteil wieder anbringen und testen, ob die Maus gut in der Hand liegt. Falls ja, Gewicht zur Seite legen, falls nein, wieder einbauen.

Einen anderen Teil der Schwerfälligkeit macht die Reibung mit dem Mousepad aus. Hierzu habe ich den Tipp, ein Gamer-Mousepad zu kaufen, da das in der Regel sehr robust ist (ebenfalls vor einigen Jahren gekauft und ist immer noch in einem sehr guten Zustand) und eine gute Gleitfähigkeit hat. Außerdem gibt es sogenannte Mouse-Skatez, welche man unten an der Maus anbringen kann. Diese verbesseren die Gleitfähigkeit noch weiter, indem sie die Oberfläche der Maus (im speziellen die vier herausstehenden runden Teile) glätten – wirkt wunderbar.

Mouse-Skatez
Mouse-Skatez

Das Klicken

Um das Klicken zu entfernen, müssen wir an die Platine. Diese lässt sich herausnehmen, indem man einfach das Kabel entfernt und dann die Platine vorne leicht anhebt (keinerlei Schrauben sind zu entfernen). Dort sind nun drei Schalter angebracht, von denen wir die Abdeckung via Teppichmesser entfernen:

Der klickende Schalter
Der Schalter, der für’s Klicken verantwortlich ist

Der Schalter klickt an der Stelle rechts, probier’ das einfach mal mit dem Fingernagel aus, dann kriegst du ein Gefühl dafür. Wie man nun den Schalter genau vom Klicken abbringt, das weiß ich nicht. Mir ist es allerdings passiert, dass ich beim Herumspielen damit wohl die Spannung davon genommen habe (keine elektrische Spannung), sodass kein Klickgeräusch mehr entsteht. Probier’ also einfach mal, das Teil aus seiner Halterung zu nehmen und wieder reinzufummeln. Bei mir hat’s in beiden Fällen geklappt :-).

Auf der von mir weiter unten verlinkten Seite gibt der Autor übrigens die Anweisung, das Schaltergehäuse um 180° zu drehen und wieder aufzusetzen. Bei diesem Modell funktioniert das leider nicht, denn der Schalter ist an der einen Stelle höher (und das muss auch so bleiben). Mit roher Gewalt macht man sich in dem Fall nur den Schalter kaputt. Außerdem gibt der Autor auch den Rat, die Schalter vorher abzulöten und nachher wieder anzulöten, was aber total unnötig ist.

Anschließend wird das Gehäuse wieder aufgesetzt und das war’s auch schon.

Fazit

Für mich hat sich das Modifizieren der Maus auf jeden Fall gelohnt. Bei der rechten Maustaste hätte ich nicht so viel rumspielen sollen, sie ist etwas zu leicht klickbar, während hingegen die linke Maustaste noch ein sehr leises Klickgeräusch von sich gibt, aber sich um Meilen besser als vorher verhält.

Das Arbeiten macht nun einen viel angenehmeren, weicheren Eindruck („smooth”), das ist für jeden eine Erfahrung wert, finde ich. Ob man es mag, oder nicht, steht auf einem anderen Blatt ;-).

Siehe auch…

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